Emergenz der Metamoderne?

Vieles deutet darauf hin, dass die Zeit, in der wir leben schon jetzt von dem beeinflusst wird, was noch gar nicht mal so sehr verbreitet, als "Metamoderne" bezeichnet wird.
Doch was ist die Metamoderne? Die "Metamoderne" ist zunächst einmal ein Epochenbegriff, der das Aufkommen einer radikal neuen Zeit in diesem noch frühen 21. Jahrhundert bezeichnen will. Noch ist der Begriff nicht eindeutig definiert, er "dissoziiert", wie die Metamodernisten sagen, herkömmliche, zumeist überkommene oder obsolete Vorstellungen über das Wesen der Kunst, der Wissenschaften, der Politik, ja auch der Theologie. Was aber schon jetzt zu beobachten ist: Mit der Metamoderne ensteht ein Welt- und Menschenbegriff, der alles andere als materialistisch ist. Und das Überraschende daran ist: Dieses (scheinbar) neue Menschenbild entspricht in vielem der Idee vom Menschen, die wir in den alten Weisheitsliteraturen finden, aber wohl noch nicht hinreichend verstanden haben.
Aber so überraschend ist das gar nicht einmal, wenn man bedenkt, dass eine Wahrheit, wenn sie denn eine Wahrheit ist, von zeitloser Natur ist, denn eine Wahrheit kann sich nicht ändern. 2 x 2 ist 4 - heute wie auch morgen und wahrscheinlich auch in den Parallel-Universen, die in den Köpfen unserer zeitgenössischen Astrophysiker herumspuken.
Vieles von dem nun, was wir in den alten Texten finden, atmet den Geist der Wahrheit, muss also zeit- und raumloser Natur sein, ohne Verfallsdatum. Ja wie dann, wenn es in einem dieser alten Texte beispielsweise heißt: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne"? Nun, diese zeitlosen Wahrheiten bestehen "bevor Abraham ward", was aber dennoch neu sein kann, das ist die Betrachtungsweise. Wahrheiten also, die so tief, so weit, so unergründlich sind, dass sie von Generation zu Generation immer wieder neu gesehen werden und mitunter nur sehr zögerlich ihre Bedeutungen offenbaren. Und darum geht es auch auf dieser Website. Ich möchte zu zeigen versuchen wie die alten Weisheiten und Lehren aus metamoderner Perspektive neu gesehen werden können.
Was aber ist nun die "Metamoderne"? Zunächst also lediglich ein reichlich schwammiger Begriff, ein Hilfsbegriff, der etwas definieren oder umreißen will, was offensichtlich noch nicht ganz klar ist. Und um das klarzumachen: Beileibe nicht stimme ich mit all dem was die Autoren, die sich der Metamoderne zurechnen so denken, schreiben und veröffentlichen, in allem überein, weder intellektuell und erst recht nicht emotional. Dennoch glaube ich, dass die "Metamoderne" ein fruchtbarer Epochenbegriff sein kann, der nicht zuletzt dem spirituellen Bedürfnis der Jetztzeit entgegen kommt. (wird fortgesetzt)